Reuven Moskovitz tot

Mit klaren Worten setzte er sich in Israel und hierzulande für einen gerechten Frieden in Nahen Osten ein: Jetzt ist Reuven Moskovitz, 88, in Tel Aviv gestorben.

Bei mehreren Begegnungsreisen im Rahmen unserer Städtepartnerschaft mit Beit Jala hat er die Teilnehmer in Jerusalem und Newe Shalom geführt. Dort konnten wir in der kleinen Meditationskuppel seinem bewegenden Mundharmonikaspiel lauschen. Er hat sich als Jude nicht gescheut, zur Reisegruppe in der Abrahams Herberge zu kommen. Zuletzt besuchte er uns im November 2015 in Bergisch Gladbach. Sein „Rundbrief an alle Israel- und Palästina-Interessierten“ aus dem vergangenen Jahr ruft wichtige Stationen seines Lebens und Wirkens in Erinnerung.

Reuven Moskovitz wurde am 27.10.1928 in dem Schtetl Frumusica im Norden Rumäniens geboren. Er überlebte den Holocaust und wanderte 1947 nach Palästina aus, wo er zum Mitbegründer des Kibbuz Misgav-Am nahe der libanesischen Grenze wurde. Moskovitz, von Beruf Geschichtslehrer, engagierte sich in der israelischen Friedensbewegung und setzte  sich nach dem Sechstagekrieg (1967) gegen die Annexion der besetzten Gebiete, für gegenseitige Anerkennung Israels und der arabischen Staaten sowie das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung ein. 1974 verbrachte er ein Forschungsjahr in Berlin. Sein politisches Wirken ist vom Werben um die deutsch-israelische und die israelisch-palästinensische Aussöhnung geprägt. Moskovitz erhielt u. a. den Mount Sion Award 2001 und den Aachener Friedenspreis 2003. Sein Buch „Der lange Weg zum Frieden“ liegt in siebter Auflage vor.

Am 5. August starb Reuven Moskowitz im Kreis seiner Familie in Tel Aviv. Sein „Rundbrief an alle Israel- und Palästina-Interessierten“ aus dem vergangenen Jahr ruft noch einmal wichtige Stationen seines Lebens und Wirkens in Erinnerung:

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