Von Stephan Dekker
http://in-gl.de/2014/07/30/krieg-gaza-beit-jala/
Die aktuelle Zuspitzung des Nahostkonflikts geht an den beiden Partnerstädten Bergisch Gladbachs in der Region nicht spurlos vorbei – auch wenn sie geographisch nicht im Zentrum des Konfliktes liegen. Das gilt für Ganey Tikva in Israel und galt bislang auch für Beit Jala in Palästina.
Beit Jala gehört zwar nicht zum Gazastreifen, wo der Krieg zwischen der Hamas und Israel tobt. Sondern im Westjordanland, wo es bislang relativ ruhig blieb, berichten private Kontakte in Beit Jala und in der dortigen Stadtverwaltung. Es habe hin und wieder Demonstrationen der Solidarität zu den Palästinensern und gegen die Vorgehensweise der Israelis gegeben, aber keine Ausschreitungen. Das liegt sicher auch daran, dass Beit Jala überwiegend von Christen bewohnt wird.
Der erste Raketenalarm – und keine Schutzräume
Bislang hatte es in dem Vorort von Betlehem auch keine Raketenangriffe gegeben. Doch aktuell steigt die Nervosität – am Dienstag wurde zum ersten Mal Raketenalarm gegeben. Zum Glück wurden aber keine Einschläge oder Beschädigungen registriert.
Allerdings: im Gegensatz zu den Orten in Israel gibt es in Beit Jala keinerlei Schutzräume, in die sich die Bürger flüchten könnten.
Ohnehin leidet Beit Jala unter den mittelbare Auswirkungen des Krieges auf die Stadt. So wird berichtet, dass die Wasserversorgung mindestens zeitweise eingeschränkt ist. Zudem ist die Grenze für die Palästinenser nach Israel geschlossen worden. Das bedeutet wiederum, dass diejenigen, die im nahen Jerusalem arbeiten, nicht an ihre Arbeitsplätze können und somit auch kein Einkommen erzielt werden kann.
Ebenso ist der Tourismus völlig zum Erliegen gekommen. Gerade hiervon leben in der Region Bethlehem / Beit Jala / Beit Sahour aber sehr viele Menschen. Was das für diese bedeutet, ist leicht nachvollziehbar. Zudem gibt es auch Freunde, Bekannte, Verwandte von Menschen aus Beit Jala, die direkt im Gazastreifen leben und durch die Kampfhandlungen betroffen sind.