„And the the winner is….“ Kulturpreis BOPP für die Bethlehem-Ausstellung der Städtepartnerschaft

Gruppenbild mit BOPP und Preisgeld (v.l.): Heribert Bergermann (Stadtverband Kultur), Heinz-D. Haun (Städtepartnerschaft), Susanne Schubmehl (Himmel un Ääd), Wilhelm Darscheid (Pfarreiengemeinschaft), Jörg Bärschneider, Stephan Dekker und
Axel Becker (Städtepartnerschaft), Michael Fischer (Stadtverband Kultur)  
Fotos: Markus Bollen

Für seine Laudatio auf den aktuellen BOPP-Preisträger am Wochenende auf dem Zandersgelände hatte sich Heribert Bergermann vom Stadtverband Kultur eine Quizfrage ausgedacht:  „Was haben Wien, Genf, Washington und Bergisch Gladbach gemeinsam?“ Für das aufmerksame Publikum lag die Antwort auf der Hand, schließlich enthielt die vorangegangene Projektpräsentation den entscheidenden Hinweis: Es war die Ausstellung  „Bethlehem Reborn“, deren Präsentation die Strundestadt mit zahlreichen Metropolen auf Augenhöhe gebracht hatte.

Mit dem Zusatz Von Bergisch Gladbach über Beit Jala nach Bethlehem war die Bilderschau über die Geburtskirche acht Wochen lang in der Herz-Jesu-Kirche in Schildgen zu sehen. Dazu kam ein vielfältiges Rahmenprogramm für große und kleine Besucher. Konzerte, Vorträge, Kinofilm und Kunst-Workshops stellten das Thema in einen größeren historischen und künstlerischen Kontext. Weit mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher kamen und staunten.

Beit Jala an die Strunde holen

Mitentscheidend für die Auszeichnung des Bethlehem-Projekts war dessen einzigartige Kooperationsbasis. Am Anfang aller Planung vor mehr als einem Jahr stand die Initiative des Städtepartnerschaftsvereins Bergisch Gladbach-Beit Jala e.V., das Bewusstsein für die Partnerkommune in Nahost gerade unter den derzeit höchst schwierigen politischen Bedingungen wach zu halten. „Wenn wir schon nicht nach Beit Jala reisen können, dann holen wir die Region hier an die Strunde“, brachte es Jörg Bärschneider vom Vereinsvorstand auf den Punkt. Da schien die Idee einer Ausstellung über die Geburtskirche zur Weihnachtszeit geradezu ideal. In kürzester Zeit bahnte sich eine höchst fruchtbare Zusammenarbeit mit der Katholischen Pfarreiengemeinschaft GL West, dem Katholischen Bildungswerk und dem Begegnungscafé Himmel un Ääd an.

Vier Partner, ein Projekt

Die Verantwortlichen dieser Einrichtungen, Pfarrer Wilhelm Darscheid, Elmar Funken und Achim Rieks, dazu viele Freiwillige, waren sofort dabei, so dass aus den ersten Schritten eine überaus produktive Projektpartnerschaft wurde. Großen Anteil am Erfolg hatte neben den vielen Spendern und Sponsoren auch die Bethe-Stiftung mit einer Spendenverdopplungsaktion. „Das Projekt ,Bethlehem reborn‘, so darf man es wohl bezeichnen, hat sehr eindrücklich gezeigt, was entstehen kann, wenn Akteure in Vielfalt und gegenseitiger Wertschätzung zusammenfinden“, würdigte Bergermann dieses Miteinander. „Das ist bei zunehmender Vereinzelung, Distanz, misstrauischem Beobachten und gar Anfeindung nicht selbstverständlich.“

Kultur schafft Vielfalt

Dennoch fiel der Jury die Entscheidung angesichts des künstlerischen Spektrums der eingereichten Arbeiten nicht leicht. Davon zeugten die Kurzpräsentationen auch der sechs Mitbewerber. Philipp J. Bösel trat mit seiner Fotoserie „Menschenkette für Demokratie & Vielfalt“ und dem zusammen mit Heinrich Mehring  herausgegebenen Zyklus „Menschen in Schildgen“ vors zahlreiche Publikum. Der KonzertChor Bergisch Gladbach nahm mit seiner Tangomesse „Misa a Buenos Aires“ teil. Ulrike Oeter und Ursula Pietsch-Lindt setzten in „Mein Portrait mit Lieblingsstück“ ältere Menschen fotografisch in Szene. Gisela Becker und Petra Christine Schiefer von „Wort & Kunst“ stellten die Veranstaltungsreihe „Lyrik lebt“ vor, der Chor tonart sein Benefizkonzert „The Armed Man – A Mass For Peace“. 

Menschen zusammenbringen

Die Kooperationspartner waren über den Gewinn des BOPP hocherfreut. Der gleichzeitig überreichte Scheck über 623 Euro, gestiftet von der VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen, geht zusammen mit einer größeren Spende an ein Hilfsprojekt für Kinder nach Beit Jala. Auch Bergermann zeigte sich mit dieser inzwischen 17. Preisvergabe des BOPP zufrieden. „Die Bewerbungen machen die Vielfalt der Kultur hier vor Ort sichtbar, belegen, dass Kunst und Kultur Menschen zusammenbringt.“ Aber Luft nach oben sieht er dennoch: „In dieser Stadt ist soviel los. Da dürfen es beim nächsten Mal gerne noch mehr Bewerbungen sein.“ (JB)

Freute sich mit den Gewinnern: Petra Weymans (links) vom Kulturbüro der Stadt.
Im Hintergrund das „Museum“ auf dem Zandersgelände, wo die Feier mit vielen Gästen stattfand
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