Axel Becker ist jetzt Ehrenbürger von Beit Jala

Wie oft er schon in Beit Jala war, kann Axel Becker kaum noch zählen. Diesmal aber stand sein Besuch unter einem besonderen Vorzeichen. Der Ehrenvorsitzende der Städtepartnerschaft hatte am 26. August zum großen Empfang in die Abrahams Herberge eingeladen, gleich im Anschluss an das Internationale Friedensfest. Rund um die Eröffnung des interkonfessionellen Gästehauses, im Jahr 2003, hatten er und seine Frau Sabine die ersten Kontakte in die Stadtgesellschaft Beit Jalas geknüpft, hier wohnen seither alle
Reisegruppen aus Bergisch Gladbach und viele aus aller Welt. Und jetzt, 16 Jahre später, fanden sich 70 alte und neue Weggefährten ein, um mit Becker die Verleihung der Ehrenbürgerschaft bei Cremisan-Wein und Fingerfood zu feiern.

Auf der Gästeliste standen denn auch zahlreiche Persönlichkeiten der ersten Stunde: Raji Zeidan, der damalige Bürgermeister, der sieben Jahre geduldig abgewartet hatte, bis in Bergisch Gladbach 2010 endlich die Entscheidung für die Städtepartnerschaft gefallen war, der lutherische Bischof Barhoum Azar sowie Pfarrer Mitri Raheb aus Bethlehem, Propst Schmidt an der Erlöserkirche in Jerusalem und sein Interimsnachfolger Pfr. Dr. Rainer Stuhlmann. Dazu viele Menschen, die zum Gelingen der Städtepartnerschaft beigetragen haben, mit denen tiefe Kontakte aufgebaut wurden oder die schon zu Besuch in Bergisch Gladbach gewesen waren: zum Beispiel Bürgermeister Nicola Khamis, die Künstler Faten Nastas und Suleiman Mansour. Und nicht zuletzt Vertreter des Stadtrats von Beit Jala und des deutschen Vertretungsbüros in Ramallah.

„Eine Stimmung wie vor der Weihnachtsbescherung“, erlebte Becker, bevor ein diskret gehandeltes Geheimnis gelüftet wurde: die Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Beit Jala aus den Händen von Nicola Khamis. Ausführlich würdigte der Bürgermeister Beckers Arbeit für die Städtepartnerschaft und deren große Bedeutung für seine bedrängte Stadt, seine Freundschaft mit denMenschen in Beit Jala und seine profunde Kenntnis der historischen-politischen Gegebenheiten vor Ort. Zum Schluss rief er dem Geehrten und allen Freunden in Deutschland zu: „Kommt weiter zu uns nach Beit Jala und bringt Leute mit!“

Seiner Wertschätzung hatte Khamis schon vor einiger Zeit unvergessliche Taten vorausgeschickt: Pünktlich zur Abschiedsfeier von Axel und Sabine Becker am 26. Juni im Kulturhaus Zanders klingelte er als Überraschungsgast an der Haustür der beiden in Gronau.

„Natürlich freue ich mich riesig über all die Ehrungen, Wünsche und Geschenke“, meint Becker rückblickend. Er selbst hatte dem Bürgermeister ein kunstvolles Poster fürs Rathaus überreicht, eine Foto-Collage mit zentralen Szenen der Städtepartnerschaft zwischen Bergisch Gladbach und Beit Jala. Becker zu seinem Wirken: „Partnerschaftsarbeit bedeutet nach meiner Erfahrung vor allem Networking, jeweils im eigenen Umfeld vor Ort und über 3.000 Kilometer hinweg. Ein solches Fest zeigt, welche Energien dabei aufgebaut werden können. Und wie klein davor nutzlose Streitereien werden.“ (bär)

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