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Städtepartnerschaft
Bergisch Gladbach - Beit Jala e.V.
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Newsletter 5/2023
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Termin-Ticker
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- Mittwoch, 15. 11. 2023, 18 Uhr, Mitgliederversammlung 2023
Ratssaal des Rathauses Stadtmitte, Konrad-Adenauer-Platz1, 51465 Bergisch Gladbach. Neben Regularien wie der Rechenschaftslegung über das Vereinsleben des ablaufenden Jahres gibt es auch Gelegenheit zur Aussprache über die aktuelle Lage in Beit Jala.
- FÄLLT AUS: Der Vortrag von Daoud Nassar vom „Zelt der Völker“ in Bethlehem, der für Mittwoch, 8. 11. zusammen mit dem Kath. Bildungswerk geplant war.
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Liebe Mitglieder und Interessierte,
liebe Freundinnen und Freunde der Städtepartnerschaft mit Beit Jala,
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der Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel geht nun schon in die vierte Woche, tötet Tausende Menschen und verwüstet die Region. Im Westjordanland herrscht große Sorge, dass dieser Konflikt überschwappen könnte. Seit Monaten hat die israelische Armee dort ihre Präsenz drastisch verstärkt, geht gegen Bewohner vor, hat Städte und Straßen abgeriegelt. „Und dann sind da die Attacken der Siedler, gerade jetzt ist Olivenernte, und dann greifen sie immer an. Jetzt haben sie auch noch Waffen bekommen. Niemand zieht sie zur Rechenschaft“, sagt Mitri Raheb, Pfarrer der Geburtskirche und Präsident der Dar-Al Kalima Universität in Bethlehem, im aktuellen SPIEGEL-Interview (29.10.2023). Parallel dazu berichten uns unsere Freunde in Beit Jala von unablässigen Razzien und Verhaftungen, die Abrahams Herberge meldet die Stornierung aller Buchungen. Wir stehen in engem Austausch mit unseren Freundinnen und Freunden, und die Ohnmacht schmerzt ungemein, nicht konkret helfen zu können.
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Angesichts des aktuellen Konflikts wird unsere Städtepartnerschaft auf eine noch nie dagewesene Bewährungsprobe gestellt. Mitgefühl und Solidarität mit allen in der Region unschuldig bedrohten Menschen sind jetzt wichtiger denn je. Auf vielfache Weise haben wir in den vergangenen Jahren unsere völkerverbindenden Kontakte nach Beit Jala durch Begegnungsreisen, Sportevents, kulturellen Austausch und Spenden gepflegt. Hinzu kommt die Beteiligung unserer Stadt mit Know how an den von der Bundesregierung geförderten Projekten zur Unterstützung des Tourismus und der energieeffizienten Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung in der Altstadt Beit Jalas. Aktuell jedoch haben Bundes- und Landesregierung beschlossen, die Entwicklungszusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten zu stoppen und zu überprüfen.
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Vor diesem Hintergrund haben wir zusammen mit den fünf Partnerschaftsinitiativen von Bonn, Brühl, Köln, Neuwied und Wuppertal einen Aufruf an Bundesregierung und Auswärtiges Amt zur Fortführung der kommunalen Entwicklungsarbeit unterschrieben. Darin heißt es:
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„Wir befürchten, dass dabei die palästinensische Zivilbevölkerung mit Hamas gleichgesetzt wird und entmenschlichende Zerrbilder der Palästinenser*innen gezeichnet werden. Das ist für uns inakzeptabel. Die Reduzierung öffentlicher Förderung für Begegnungen und Völkerverständigung wird vieles von dem, was wir mit unserer partnerschaftlichen Vereinsarbeit in den letzten Jahren aufgebaut haben, zerstören.“ Weiter führt der Appell aus: „Wir setzen auf die Einsicht aller Akteure, in der deutsch-palästinensischen Zusammenarbeit nicht nachzulassen und die Bemühungen fortzusetzen. Der Ausbruch der Gewalt, unter dem die palästinensische und die israelische Zivilbevölkerung leidet, sollte die bürgerschaftliche Begegnungsarbeit intensivieren und sicher kein Argument gegen ihre Fortführung sein.“
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Da erscheint er schon wie aus einer anderen Zeit – der Besuch einer Bergisch Gladbacher Reisegruppe beim Peace Festival in Beit Jala Ende September (Foto). Die Tour unter Leitung von Stephan Dekker schloß auch Tel Aviv, Yad Vashem und Jerusalem ein. Mit dabei waren zwei Lehrkräfte der Integrierten Gesamtschule Paffrath und eine kleine Tanzgruppe. Die Reisenden blickten hoffnungsfroh in die kommenden Monate, planten einen Schüleraustausch und weitere Schritte im LED-Projekt (s.o.). Alles lange her. Wir bleiben dran, wissen aber noch gar nicht, wie es weitergeht.
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Zum Schluss noch eine gute Nachricht, eine Geste mit Symbolkraft. Im Sommer haben wir uns dem sog. Quartalsprojekt des Begegnungscafés Himmel & Äad eV in GL-Schildgen angeschlossen, das der Reha-Einrichtung Lifegate von Burghard Schunkert gewidmet ist. Das Ergebnis: 2.300 Euro für die Einrichtung in Beit Jala, die derzeit junge Menschen zu Bäckern ausbildet und selbstgemachte Backwaren verkauft. Und unser Dank an Achim Rieks und sein Team für das Projekt und dessen Abwicklung!
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Wir schließen uns dem dringenden Appell Mitri Rahebs an: „Ich hoffe, dass es endlich einen Weckruf gibt: Hier wird keine Ruhe einkehren, solange die beiden Völker, Palästinenser und Israelis, nicht in Gleichberechtigung und Frieden leben. Sei es in einem Staat oder in zwei Staaten. Ich hoffe, dass die Politiker das noch rechtzeitig begreifen.“
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Mit hoffnungsvollen Grüßen!
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Stephan Dekker und Jörg Bärschneider
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