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Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach - Beit Jala e.V.
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Newsletter 3/2024
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DAS KOMMT
• Freitag, 30. 8. 18 Uhr: Beit-Jala-Treff mit Mohammed Anmeldung erforderlich (begrenzte Plätze): info@gl-beitjala.net Nächste Woche ist Mohammed Fararje wieder in Deutschland und auch Gast unseres Vereins. Viele von uns kennen ihn aus der Leitung der Abrahams Herberge in Beit Jala, im Mai 2023 war er zum letzten Mal hier. Diesmal wird uns Mohammed in offener Gesprächsrunde über die aktuelle Situation in unserer Partnerkommune berichten. FreiRaum des Bürgerportals, Hauptstraße 241, 51465 Bergisch Gladbach
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• Sonntag, 8. 9., 11-18 Uhr: Wir beim Stadtfest Infos, plaudern, wiedersehen! Treffen Sie uns am großen Gemeinschaftsstand der Städtepartnerschaften auf der Vereinsmeile (wie 2023 zwischen Bergischem Löwen und Villa Zanders).
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DAS WAR
Maik Außendorf (Bündnis 90/Die Grünen, Foto: 3.v.l.), Mitglied im Deutschen Bundestag für den Rheinisch-Bergischen Kreis, war am 20. August bei unserem Vereinsvorstand zu Gast. In Berlin macht er Digital- und Wirtschaftspolitik, in unserer Runde zeigte sich Außendorf für die Städtepartnerschaft höchst aufgeschlossen. Außendorf stellte die unterschiedlichen Meinungsströmungen zum Nahostkonflikt in der eigenen Fraktion und in der Bundesregierung dar und berichtete von den diplomatischen Vermittlungsbemühungen von Außenministerin Annalena Baerbock. Das lebhafte Gespräch drehte sich um die deutsch-israelischen Beziehungen, die Einschätzung des Gaza-Krieges und die eskalierende Siedlungspolitik. Am Ende ging es wieder um Beit Jala: Außendorf steht schon auf der Teilnehmerliste für die nächste Bürgerreise.
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Daoud Nassar berichtete im Juni im Katholischen Bildungswerk über sein friedenspolitisches Projekt ,Tent of Nations‘. Ein bei allem traurigen Anlass großartiger Abend mit 100 Besuchern, beeindruckendem Vortrag und ausführlicher Abschlussrunde. Auf seiner 14-tägigen Vortragsreise durch Deutschland absolvierte Daoud fast zwei Dutzend Vorträge, Gespräche, Schulveranstaltungen und zuletzt noch einen Besuch im Auswärtigen Amt. Zurück in Bethlehem ließen die schlechten Nachrichten nicht auf sich warten: Der zermürbend lange angesetzte Gerichtstermin um die Anerkennung seiner ohnehin klaren Besitztitel an seiner Farm wurde wieder einmal abgesagt!
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UNSERE NACHBARN
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• 27.8.- 5. 9., tägl. 14-19 Uhr, Fotoschau Inhabited Spaces - Bewohnte Räume
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Die Fotos wurden 2022 von jungen Fotokünstlerinnen und -künstlern in den palästinensischen Gebieten der Westbank und in Gaza gemacht und entstammen einem Wettbewerb im Fach Fotografie an der Dar el Kalima-Universität in Bethlehem.
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Galerie Smend, Mainzer Straße 31, 50678 Köln
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• Mittwoch, 28. 8., 18.30 Uhr: Bethlehem im Schatten des Gaza-Krieges Vortrag von Johanes Zang, Buchautor und Journalist, Galerie Smend • Sonntag, 1. 9., 13.30 Uhr: Friedensgang von der Galerie Smend zur Kartäuserkirche in der Kartäusergasse 7 zum Olivenfest. Weitere Infos zu allen drei Veranstaltungen: www.koeln-bethlehem.de
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• Samstag, 21.9. 17 Uhr, Der Siegeszug des Neozionismus Israel im neuen Millennium. Militarismus und Krieg im Heiligen Land. Der Arbeitskreis Palästina Brühl-Battir lädt ein zu einer Veranstaltung mit der jüdisch-israelisch-deutschen Historikerin Dr. Tamar Amar-Dahl.
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Begegnungszentrum Margaretas, Heinrich-Fetten-Platz 3, 50321 Brühl
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Liebe Mitglieder und Interessierte, liebe Freundinnen und Freunde der Städtepartnerschaft mit Beit Jala,
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im Schatten des Gaza-Krieges nimmt die Siedlergewalt sprunghaft zu, machen Verhaftungen, Razzien und Straßensperren durch israelische Militärs und Polizei das Leben im Westjordanland zum Alptraum. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Jenseits des Gaza-Kriegs versuchen israelische Extremisten gezielt auch im palästinensischen Westjordanland Chaos und Gewalt zu verbreiten. Mit fanatischem Furor wollen sie die Gunst der Stunde nutzen, um ein für alle Mal den Anspruch Israels auf das gesamte Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan durchzusetzen. Sie trauen sich das, weil sie ihre Paten in Jerusalem wissen.“
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Die Gewalt hat jetzt auch wieder im Raum Beit Jala zugeschlagen: Bewaffnete Siedler, unterstützt von der Armee, besetzten Anfang des Monats das Anwesen einer palästinensischen Familie in Beit Jala und verhafteten die Tochter. Aktivisten von Combatants for Peace stehen der Familie derweil durch juristische Unterstützung und Appelle an die Weltöffentlichkeit bei. Kurz zuvor hat die israelische Regierung den Bau einer Siedlung im Makhrour-Tal mit 148 Hektar Land genehmigt. Es gehört zu Battir – mitten im Weltkulturerbe der landwirtschaftlichen Terrassen aus der Antike. Dazu wurden rückwirkend vier neue illegale Außenposten legalisiert. Zweck ist die Schaffung einer urbanen Verbindung zwischen der Siedlung Gush Etzion und Jerusalem. „Die zu errichtende Siedlung wird eine Enklave in einem palästinensischen Gebiet sein und zu Reibungen und Sicherheitsproblemen führen“, zitiert die Israel Times die Menschenrechtsorganisation Peace Now. Und die deutsche Regierung? Schweigt! Jene eifrigen Moralapostel hierzulande, die lautstark vorgeben, vermeintlich grassierenden „Antiisraelismus“ zu bekämpfen?
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Da fällt mir spontan ein Wahlspruch des Israeli Rami Elhanan und des Palästinensers Bassam Aramin von den Combatants for Peace ein, den sie bei ihrem Besuch im Juni 2022 hier in Bergisch Gladbach geäußert haben: „Wir bitten euch nicht darum, pro-israelisch zu sein. Wir bitten euch nicht darum, pro-palästinensisch zu sein. Aber wir fordern von euch, für den Frieden zu sein! Wir fordern von euch, gegen Ungerechtigkeit zu sein!“
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Die Partnerschaft mit unseren palästinensischen Freunden ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Teilen wir ihnen mit, dass wir sie nicht vergessen.
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Mit Bestürzung und Sorge, Jörg Bärschneider
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